Hochsensibilität wird oft in Verbindung mit dem Krankheitsbild ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) gebracht. Viele Symptome, wie Reizüberflutung, Konzentrationsschwierigkeiten, Unruhe, Unaufmerksamkeit oder auch Hyperaktivität sind ähnlich. Trotzdem sollten beide Phänomene genau und möglichst voneinander abgegrenzt betrachtet werden.
Bei hochsensiblen Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen treten die entsprechenden Symptome dann auf, wenn sie sich in Stresssituationen
befinden oder sie sich beispielsweise überfordert fühlen. Auch können sich die Symptome zeigen, wenn sie unterfordert, gelangweilt oder desinteressiert sind. Der Unterschied zu ADHS besteht
jedoch darin, dass sich hochsensible Personen meist in stillen, reizarmen Umgebungen, wo sie sich wohl und geborgen fühlen, überdurchschnittlich gut konzentrieren können. Hier sind sie, wenn sie
sich einem Interessensgebiet widmen, zu sehr hohen Leistungen fähig. Personen mit ADHS können sich meist auch an ruhigen und behaglichen Plätzen nicht willentlich konzentrieren. Sie sind jedoch
grundsätzlich ebenso in der Lage, hohe Leistungen bei Tätigkeiten zu erbringen, die sie begeistern. Es ist somit nicht in allen Fällen einfach, zwischen ADHS und Hochsensibilität zu
unterscheiden. Zudem können beide Phänomene auch gleichzeitig vorhanden sein.
Grundsätzlich lässt sich beobachten, dass die Äußerung der Hyperaktivität und die ständige Sucht nach Reizen (trotz bereits vorhandener Überreiztheit des Körpers) bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS deutlich ausgeprägter ist als bei Hochsensiblen. Es könnte sich aber, meinen Nachforschungen zufolge, bei manchen Fällen von Hochsensibilität um eine Vorstufe von ADHS handeln. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es tatsächlich zu typischen ADHS-Symptomen kommt, wenn das Nervensystem einer hochsensiblen Person für lange Zeit nicht mehr zur Ruhe kommt. Auch zeigt sich eine höhere Suchttendenz, wenn der Körper die Stresshormone über einen längeren Zeitraum nicht abbauen kann. Wenn das Maß übervoll ist, verlangt er sogar nach zusätzlicher Stimulierung durch ununterbrochene Aktivität. Betroffene Jugendliche und Erwachsene betreiben dadurch beispielsweise übermäßigen Sport oder greifen vermehrt zu Alkohol, Zigaretten, Koffein, u.v.m. In diesem Stadium ist es womöglich schwierig, eine klare Abgrenzung zu ADHS zu finden.
Dieser Teufelskreis hat fatale Folgen für den Körper der hochsensiblen Person. Diese kann sich durch ständige erhöhte Reizzufuhr zwar für eine Zeit
lang über der Belastungsgrenze aufhalten, jedoch wird früher oder später zwangsläufig der Zusammenbruch folgen. Viele Betroffene wissen gar nicht mehr, wie sich ihr Körper im Ruhemodus anfühlt.
Erst wenn sich psychische oder physische Krankheiten bemerkbar machen, wird ihnen klar, dass etwas nicht stimmt. Umso länger sich Hochsensible also in diesem Kreislauf befinden, umso
schwerer fällt es ihnen, wieder herauszukommen. Bei Kindern und Jugendlichen sollte man in einem solchen Fall darauf achten, dass man ihnen aufgrund entsprechender Symptome nicht leichtfertig den
Stempel ADHS aufdrückt und ihnen womöglich gleich Medikamente zur Behandlung verabreicht. Womöglich steckt hinter den Symptomen eine nicht erkannte Hochsensibilität, die richtig gehandhabt werden
muss, damit das Nervensystem sich beruhigen und die bisher verdeckten Potentiale zum Vorschein kommen können. In jedem Fall ist es für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wichtig, dass
sie nach Stresssituationen immer wieder in die Entspannung finden. Auch für den schulischen Erfolg ist dies nahezu unerlässlich.
Sollten sich Auffälligkeiten bei Ihrem Kind zeigen, die auf eine Aufmerksamkeitsstörung hinweisen, können Sie sich auf meiner Webseite näher über
die Hochsensibilität informieren. Auch auf der
folgenden Plattform finden Sie wertvolle Tipps zum Umgang mit Hochsensibilität: https://www.zartbesaitet.net/
Sollten Sie eine spezielle Lernbetreuung für Ihr Kind benötigen, bin ich im Lern- und
Entfaltungsraum gerne für Sie da. Kontaktieren Sie mich einfach.
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